Wenn früher das Fan-Fest der „Sommerseitn“ oder heute der Wochenend-Tourismus zig Besucher nach Hirschbach brachte und bringt, war es diesmal eine andere große Party: Die Floriansjünger der Freiwilligen Feuerwehr Hirschbach feierten über vier Tage hinweg ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum. Viele Stunden der Vorbereitung und Planung hat der Festausschuss um Vorsitzenden Michael Höfler und sein zehnköpfiges Team investiert.
Bereits am Vatertag war einiges geboten: Bereits am Vormittag war das Festzelt mit rund 800 Besuchern gefüllt, denn der stellvertretenden bayerische Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Huber Aiwanger hielt die Festrede. Der Chef der Freien Wähler bot rund eine Stunde Politikprogramm. Zuvor musste er sein Können beim Anzapfen eines Holzbierfasses beweisen. Kaum war Aiwanger von der Bühne, ging es für die Hirschbacher Floriansjünger mit Highlights im Programm weiter.
Tragkraftspritze aus Eschenfelden als besonderes Geschenk
Zu den Klängen der „Wos Woas I-Musi“ wurden die Kameraden der Feuerwehr Eschenfelden mit ihrem Geschenk an die Jubelwehr ins Zelt gespielt. Auf der Bühne übergab Kommandant Jürgen Leißner die umgebaute zweite Tragkraftspritze aus der Geschichte der Hirschbach Wehr mit Baujahr 1965 an Vorsitzenden Michael Höfler. „Wir haben da was, was einmal euch gehörte, und da soll es auch wieder hin“, so Leißner schmunzelnd. Künftig soll sie der Kameradschaftspflege dienen, denn sie wurde zum Zapfhahn und als Mittel zum Bierfasstransport umfunktioniert. Die musikalischen Klänge lockten den ganzen eine Vielzahl an Wandergruppen und Familien an; die Kinder freuten sich über Strohhüpfburg, Feuerwandspritzen, Glücksrad, Tattoos und die Angebote der Schaustellbetriebe. Bis tief in die Nacht ging es mit den DJs des „FunkyFreshCountryClub“.
Tags drauf sorgte die Band „Bretterboden“ für gute Unterhaltung. Das Festbier der Brauerei Heldrich floss in Maßen und mit kameradschaftlicher Unterstützung der Gemeindewehren aus Achtel und Eschenfelden kümmerten sich die Gastgeber um das leibliche Wohl der Gäste. Auf die Tische und Bänke hieß es bei der Partyband „Tschamstera“, die das volle Zelt zum Mitmachen animierte. Gerade bei der „Hirschbach-Hymne“ – „Fliege mit mir in die Heimat, Fliege mit mir in das Hirschbachtal hinein“ – erreichte das Fest einen weiteren emotionalen Höhepunkt.
Hirschbacher Feuerwehrhornist Rudi Gössl spielt Weckruf
Früh raus hieß es dann für alle Beteiligten am Sonntagmorgen. Feuerwehrhornist Rudi Gössl blies um 8.15 Uhr für alle Kameraden den „Festwecker“. Denn am Kriegerdenkmal wurde den verstorbenen Kameraden gedacht. Die beiden Kommandanten Reinhard Vogel und Stefan Steger legten einen Kranz nieder. Den ökumenischen Gottesdienst im Zelt umrahmten die beiden Posaunenchöre aus Hirschbach und Eschenfelden sowie der Liederkranz Hirschbach. Chorleiterin Regina Rösch hatte mit dem „Feuerwehrlied – Gott zur Ehr“ ein besonders Schmankerl einstudiert, das Jörg Tippmann an der Trompete unterstützte. Nahtlos über ging es zu Frühschoppen und Mittagstisch mit der Achtler Feuerwehrkapelle.
Gut gestärkt füllten sich der Festplatz und die Parkflächen drum herum. Die geladenen Vereine für den Festzug trafen nach und nach ein. Vom Dorfplatz aus wurde auf der „Alten Straße“ auf der Sommerseitn nach den Startnummern aufgestellt. Pünktlich startete der Jubelfestzug – mit dabei zahlreiche Ehrengäste aus der Politik um Landrat Richard Reisinger, Bürgermeister Hermann Mertel, Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl, die beiden Landtagsabgeordneten Harald Schwartz und Bernd Heinisch und Gemeinderatsmitglieder. Als Ehrengäste der Kreisbrandinspektion Amberg-Sulzbach nahm Kreisbrandrat Christof Strobl mit Kreisbrandinspektor Hans Sperber und Kreisbrandmeister Michael Schmidt teil.
Fahneneinzug in Hirschbach erntet Applaus
Vorneweg ging die Jubelwehr aus Hirschbach mit ihren beiden Vorsitzenden Michael Höfler und Kilian Reif, Mitorganisator Manfred Appel und den beiden Kommandanten Reinhard Vogel und Stefan Steger. Zahlreiche Zuschauer applaudierten den teilnehmenden Vereinen auf der Strecke des Zuges. Beim Einzug in das Zelt gebührte der laute Beifall aller Besucher zunächst der Jubelwehr aus Hirschbach. Beim anschließenden Fahneneinzug bewiesen nicht nur die beiden Starter der beiden Gemeindewehren Achtel mit Michael Linhard und Eschenfelden mit Matthias Sertl ihr Können, sondern mit ihm auch zahlreiche Kameraden aus allen weiteren Wehren und Vereinen. In seinen Grußworten bedankte sich Vorsitzender Michael Höfler bei allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen hatten. Für den musikalischen Festausklang des prall gefüllten Festplatzes sorgte abschließend die Blaskapelle Kirchentumbach bis in die Abendstunden.