Ausbildungstag der Feuerwehr Auerbach – Grundlagen der technischen Hilfeleistung und E-Autos im Vordergrund

Am Samstag hielt die Feuerwehr Auerbach ihren diesjährigen Ausbildungstag ab. Einmal im Jahr “opfern” die ehrenamtlichen Floriansjünger einen Tag von 09.00 bis 16:00 Uhr für das Ehrenamt und den Schutz von Leib und Leben für die Gesellschaft.

Nachdem im letzten Jahr das Augenmerk auf die wasserführenden Armaturen und den Löschaufbau lag, legten die Kommandanten Sven Zocher und Michael Schmidt in diesem Jahr die Grundlagen der technischen Hilfeleistung und Kenntnisse über E-Autos als Themenschwerpunkt fest. Am Vormittag fand dazu der theoretische Teil in den Schulungsräumen im Gerätehaus am Neptunplatz statt. Hierbei wurden unter anderem Rettungskarten diverser E-Autos als Schulungsmaterial herangezogen. Die Rettungskarte hilft Feuerwehr und anderen Einsatzkräften dabei, Unfallopfer aus ihrem Fahrzeug zu befreien. Airbags, Notbremsassistenten, alternative Antriebe und neue Materialien: Die Autohersteller machen moderne Fahrzeuge immer sicherer. Doch nach einem Unfall können versteckt verbaute Airbags oder Hochvolt-Stromleitungen Rettungskräfte oder Unfallopfer gefährden.

Hochfeste Materialen und Verbindungen in der Fahrzeugkarosserie können Rettungswerkzeuge beschädigen oder wirkungslos machen. Umso wichtiger ist es für die Einsatzkräfte, zu wissen, wo an der Karosserie Spreizer oder Rettungsschere effektiv und gefahrlos angesetzt werden müssen und welche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind, um z.B. Airbags nicht nachträglich auszulösen oder das Hochvoltsystem eines Elektroautos zuverlässig zu deaktivieren. Für eine schnellere Befreiung der Fahrzeuginsassen sorgt die Rettungskarte. Sie sollte hinter der Fahrersonnenblende angebracht werden. Zusätzlich steht der Feuerwehr Auerbach hierzu auf einem Tablet eine App der Firma Moditech zur Verfügung, welcher über eine Vielzahl an Rettungskarten in digitale Form verfügt, sollte sie einmal nicht hinter der Sonnenblende vorzufinden sein. Um die Rettungskarten gleich in der Praxis testen zu können, standen vor dem Gerätehaus ein VW ID 3 und ein Tesla Model 3 bereit.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es zum Gelände des städtischen Bauhofes in der Marienstraße, um das gelernte in die Praxis umzusetzen. Hier standen präparierte Fahrzeuge bereit um diverse Rettungstechniken mit schwerem Gerät, unter anderem mit Schere und Spreizer zu festigen. Geübt wurden dabei Rettungstechniken wie die große Seitenöffnung oder auch das sogenannte Tunneln. 

Insgesamt nutzten an diesem Tag 25 der rund 100 Aktiven Floriansjünger die Gelegenheit, um das in der Theorie erworbene Wissen zu vertiefen. Kommandant Sven Zocher und sein Stellvertreter und Kreisbrandmeister in Person Michael Schmidt zeigten sich hochzufrieden über den Verlauf des Ausbildungstages. 


Bilder: FF Auerbach i.d.OPf.

Jürgen Leißner

aktives Mitglied der Feuerwehren Eschenfelden und Auerbach i.d.Opf.