Am Donnerstagabend fand im Feuerwehrhaus Haselmühl ein Selbstverteidigungskurs für Feuerwehrfrauen statt. Organisiert hatte die Veranstaltung die Frauenbeauftragte des Inspektionsbereichs 2, Anja Schlegel.

Nach der Begrüßung der rund 20 Teilnehmerinnen aus dem gesamten Inspektionsbereich freute sich Schlegel besonders, neben dem Kursleiter Markus Dietrich aus Großmehring auch Kreisbrandrat Christof Strobl sowie Kreisbrandmeister Dominik Ernst willkommen heißen zu dürfen.

Markus Dietrich, Vorsitzender des Karatevereins Dragon Dojo Großmehring und Träger des Schwarzen Gürtels, führt seit einigen Jahren Selbstverteidigungskurse speziell für Einsatzkräfte durch. Sein Lebenslauf prädestiniert ihn nahezu für diese Aufgabe: Viele Jahre war er als Türsteher tätig, sammelte Einsatzerfahrung als Rettungssanitäter und bei der Feuerwehr und gibt heute sein Wissen als Trainer weiter. „Mir ist wichtig, dass ich zu den Feuerwehren komme und mit dem Material übe, mit dem die Leute auch arbeiten“, erklärte Dietrich.

In eineinhalb bis zwei Stunden vermittelt er Techniken, wie sich Einsatzkräfte im Ernstfall befreien können, verbindet Karate-Handgriffe mit Türsteher-Erfahrung und legt den Schwerpunkt auf Deeskalation und Prävention. „Das oberste Ziel ist, gefährliche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen und im Zweifel die Polizei hinzuzuziehen.“ Dass dieses Wissen wichtig ist, zeigen viele Beispiele aus der Praxis – wie etwa Angriffe auf Rettungskräfte, die Dietrich in seinen Kursen gezielt aufgreift.

Mit dem Projekt „Wir helfen Helfern“ möchte er sein Angebot künftig bayernweit ausbauen. Geld verdienen möchte er damit nicht: „Das Ehrenamt darf an einem Ehrenamt kein Geld verdienen. Bis jetzt war das ein Draufzahlgeschäft, ich habe alles selbst gezahlt.“

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Anja Schlegel Markus Dietrich für die hervorragende Durchführung. Auch Kreisbrandrat Strobl richtete Dankesworte an die Teilnehmerinnen, die Organisatorin und den Referenten. Zudem berichtete er von eigenen Erlebnissen aus seiner Rettungsdienstzeit, in der auch er Übergriffe erlebt hatte.
